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Friedhof Weißenbach - neue Urnengräber

Zum 50. Geburtstag - Schmuckstück Arkaden werden aufgewertet

Am 2. August 1955 war Weißenbach zur Pfarrei erhoben worden, im Juni 1970 begannen die Bauarbeiten für einen eigenen Friedhof. Vorher wurden die Verstorbenen im 5 km entfernten Luttach beigesetzt. Nun, 50 Jahre später, verfügt der Friedhof auch über Urnengräber, wie in der Friedhofsordnung vorgesehen.

Seit Jahren hat sich das Friedhofskomitee Gedanken gemacht und sich schließlich für die Arkaden an der Westseite des Friedhofs mit Blick zum markanten Hausberg, dem Tristenstein, als geeignete Position entschieden. Die drei Arkaden fügen sich vortrefflich ins Gelände und sind von einer seltenen architektonischen Harmonie. Ausgeschmückt sind die Arkaden im oberen Bereich mit großen Wandbildern des akademischen Malers Heiner Gschwendt (6. März 1914 – 27. März 2011) aus Klausen.

Ursprünglich als Standort für Familiengräber gedacht, erweckte dieser Teil des Friedhofs einen unfertigen Eindruck und die wertvollen Fresken kamen nicht zur Geltung. Der untere Bereich der Wände war notdürftig weiß übertüncht, die Steinplatten auf dem Boden lagen lose im Schotter, sodass dieser Teil des Friedhofs einen weniger gepflegten Eindruck erweckte.

Die Gegebenheiten in den Arkaden luden dazu ein, Bodenurnengräber zu errichten. Diese sind optisch den gewohnten Erdgräbern ähnlicher und lassen mehr Platz für die persönliche und individuelle Trauerbewältigung. In den Arkaden sind die Urnen außerdem geschützt vor ständigen Witterungseinflüssen und vor allem stört die Schaffung von Urnengräbern in diesem Teil das vielfach gelobte harmonische Gesamtbild des Gottesackers am wenigsten. Mit den Urnengräbern wird dieser Bereich nun stärker als Teil des Friedhofs wahrgenommen und in das Gesamtbild einbezogen.

Nachteilig wirkte sich aus, dass die Errichtung der Urnengräber an dieser Stelle mit höheren Kosten verbunden war, weil sichergestellt werden musste, dass die wertvollen Fresken, ein Hauptwerk von Heiner Gschwendt, mit den neu geschaffenen Urnengräbern eine Einheit bilden. Architektur musste hier mehr als sonst das Umfeld mit einbeziehen und die Planer waren bei der Wahl der Materialien stärker gebunden als anderswo.

 

Im Sommer 2019 begann mit der Beauftragung der Architektin Nina Maccariello die konkrete Planung mit ersten Vorschlägen und Skizzen. Treffen mit Handwerkern folgten, Angebote wurden eingeholt, Gespräche mit der Gemeinde und Fraktion geführt und im November die Unterlagen für das Ausstellen der Baukonzession eingereicht.

Nach dem Einholen der Gutachten vom Denkmalamt und dem Amt für Hygiene und der Anpassung des Urnenkonzeptes konnte im Mai 2020 die Baukonzession erteilt und mit den Arbeiten begonnen werden. Beton-, Verputz- und Steinbodenverlegarbeiten wurden von den Fraktionsarbeitern fachmännisch ausgeführt, die Mal- Elektro- und Schmiedearbeiten an Fachbetriebe vergeben. Koordiniert vom Vorsitzenden des Friedhofkomitees, Michael Außerhofer, gingen die Arbeiten gut voran und so konnten die Urnengräber in einer schlichten Feier, ganz im Sinn des Ortspfarrers Christof Wiesler und noch vor seinem Abschied aus Weißenbach, am Montag, dem 17. August, eingeweiht werden.

Mit der Errichtung der Urnengräber und den Zusatzarbeiten erhält das vielfach gelobte Erscheinungsbild des Ortsfriedhofes eine zusätzliche Aufwertung. Die Gemeinde Ahrntal hat die Übernahme der Kosten zugesagt. Die Bevölkerung von Weißenbach freut sich über den Abschluss des gelungenen Projekts und dankt allen für die gute Zusammenarbeit. Die 22 Urnengrabstätten mit Platz für jeweils 4 Urnen bieten aufgrund des zunehmend häufigeren Wunsches auf Feuerbestattung eine würdevolle Alternative zum klassischen Feldgrab.


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